Der Home Assistant Server

 

Die Hardware für den Server

 

Kern des gesamten Systems ist natürlich der Home Assistant Server. Er ist die Steuerzentrale, die alles zusammenhält. Viele Dinge funktionieren nicht, wenn er ausfällt, aber es gibt auch einige Sachen die Autark weiter laufen.

 

Home Assistant bietet eine komfortable Möglichkeit den Server zu installieren, indem sie das Betriebsystem bereits mitliefern.

HA ist LINUX basierend, aber keine Sorge, ihr benötigt keinerlei Linux Kenntnisse um das System zu betreiben.

 

Es wird diverse Hardware unterstützt, Welche genau findet ihr hier 

Bei der Wahl meiner Hardware spielten natürlich der Preis aber auch der Stromverbrauch eine Rolle.

Ich hab mich daher für den Raspberry PI in der aktuellen Version 4 entscheiden. Den gibt es im Bundle (Pi, Netzteil, Gehäuse und CF Card) für unter 80 Euro bei Ebay (Stand Oktober 2020) HA empfiehlt eine CF Karte mit 32 GB, mein System läuft aber mit 16 GB auch wunderbar.

Noch ein Tipp: Kauft Euch keine billige CF Card. Es passieren doch massig Schreib/Lese Zugriffe auf die Karte und mir ist schon einmal eine Karte kaputt gegangen. Neben dem "normalen" Backup (dazu später mehr) habe ich mir angewöhnt ab und an (so ca. alle 2-3 Monate) mein System kurz außer Betrieb zu nehmen und die komplette CF Karte zu sichern. Neuaufbau eines komplexeren Systems dauert so 4-5 Stunden. Das ist mir einmal passiert, nie wieder.

Ich benutze dafür eine Freeware USB Image Tool mit dem Wunderbaren Namen "USB Image Tool" :-) Ihr bekommt es hier

 

Viele benutzen auch einen alten PC aber ein 200 W Netzteil nur dafür zu betreiben war mir dann doch zu strange.

 

Die Software

 

Wenn die Hardware da ist, geht es an die Installation. HA stellt für jede Hardware ein Software "Image" bereit. Das heißt, es ist eine gepackte Datei, die eine auf das nötigste runtergedampfte Linux Betriebssystem beinhaltet und die eine virtuelle Umgebung, den Docker bereitstellt. Keine Ahnung warum die das so machen, aber die werden wohl ihre Gründe haben.

 

Das Image wird also hier bereitgestellt, muss aber irgendwie auf die CF Karte. Dafür benötigt man ein Programm, welches das Image entpackt, auf die CF Karte schreibt und die Karte für den PI bootfähig macht.

 

Die Home Assistant Seite schlägt zum schreiben auf die CF Carte (flashen) das Balena Etcher Programm vor. Diese Freeware für Windows kann man hier runterladen

 

Wenn man nun die geflashte CF Karte in den Rasperry Pi steckt und mit Strom und Netzwerk versorgt würde er sofort booten und beginnen die Home Assistant Software herunter zu laden und zu installieren. (ich gehe mal davon Euch, dass Euer Internetrouter DHCP beherrscht, also automatisch eine Netzwerk (IP) Adresse vergibt).

Und genau da ist das Problem, denn eigentlich wollen wir das Ding ja mit einer statischen Adresse betreiben um beispielsweise später einer Port Forwarding Regel zu schreiben, um das Ding aus dem Internet erreichbar zu machen.

Weiterhin ist Euch vielleicht aufgefallen, dass ich bisher noch nie etwas von Monitor, Maus oder Tastatur an dem Home Assistant Server erzählt habe. Warum ist das so ? Weil wir die nicht benötigen.

 

Aber wie können wir unserem neuen Server nun eine statische IP Adresse mitteilen ?

Man nehme:

  • einen normalen USB Stick, der mit FAT32 formatiert sein muss (sind die aber normalerweise alle)
  • macht den komplett leer
  • erstellt ein Verzeichnis mit dem Namen network
  • erstellt eine Textdatei mit dem Namen my-network (ohne Datei Endung) und öffnet diese mit einem Texteditor

Apropos Text Editor. Obwohl von Version zu Version immer mehr über die Webseite eingestellt werden kann besteht HA hautsächlich aus Textdateien in dem Python Code geschrieben steht (Textdateien mit der Endung yaml). Python hat die fiese Eigenschaft, dass die Einrückung der jeweiligen Codes elementar wichtig ist. Daher solltet ihr mit einem anständigen Texteditor arbeiten, der neben Syntax Highlighting auch  im Spaltenmodus ganze Blöcke einrücken kann. Ich empfehle daher den Freeware Editor Notepad++

 

In die Datei my-network kommt nun die statische IP Adresse, eure Subnetzmaske und der Google DNS Server sowie Euer Eigener :

Welche anderen Befehle möglich sind findet ihr hier zum Beispiel um den Server via WLAN zu betreiben.

 


[connection]
id=my-network
uuid=f62bf7c2-e565-49ff-bbfc-a4cf791e6add
type=802-3-ethernet

[ipv4]
method=manual
address=192.168.0.xx/24,192.168.0.1
dns=8.8.8.8;8.8.4.4;192.168.0.1

[ipv6]
addr-gen-mode=stable-privacy
method=auto

 

Der so beschriebene USB Stick wird vor dem Starten in den Pi gesteckt. Wenn die Installation fertig ist sind die Informationen übernommen und der USB Stick kann entfernt werden. Er wird auch nicht beim erneuten Booten benötigt.

 

Dann heißt es Kaffee trinken und nach 10 -20 Minuten sollte Euer Server unter http://<ip Adresse>:8123 erreichbar sein

 

Unter http://technikblock.de/home-assistant/ gibt es noch eine alternative deutschsprachige Installationsanleitung

Wer es lieber visuell mag hier ein paar deutsche YouTube Videos:


Wenn der Server nun läuft beginnt das sogenannte Onboarding.

Hier werden beim ersten Aufruf so wichtige Dinge abgefragt wie das Passwort, die Zeitzone, Maßeinheiten (km oder Miles) usw.

Weiterhin startet direkt ein Discovery im Netzwerk und Geräte, die eingebunden werden können würden direkt angezeigt.

 

 

 

Weiter gehts mit HA Server ins Internet ?


Kommentare: 1
  • #1

    Florian (Mittwoch, 01 Februar 2023 19:26)

    Einen Raspberry hatte ich auch jahrelang für Home Assistant im Einsatz. Da ich weitere Serverdienste einrichten wollte, musste eine schnellere Hardware her. Das ganze sollte Proxmox VE kompatibel aber günstig in der Leistungsaufnahme sein. Ich kann den Beelink Mini S empfehlen. Alle Details inkl. Config gibt es hier: https://technikauswahl.de/2022/12/beelink-mini-s-der-bessere-raspberry-pi-fuer-proxmox-ve/